NOTIZEN
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zeigt im Einklang mit der angegebenen Struktur die
H2C--CI
CH2
II
C=0-Valenzschwingung bei 1771 cm-1. Im Kernresonanz-
spektrum finden sich, übereinstimmend mit Struktur 1,
2 Dubletts (1 Proton), zentriert bei r = 6,82 (J a b = 14,5Hz,
C
JU
J
BC = 5 Hz), die auf das zu Hc cis-ständige Proton Hr
Unter den zu diesen Fragmentionen führenden Spaltun-
gen ist, in Analogie zu einfachen Azetidinonen-(2)8, die zu
dem Azomethinion m/e 69 und Keten führende Spaltung
für das neue kondensierte Azetidinon besonders charak-
teristisch.
zurüekgehen (vgl. rechtes Formelbild). Das Massenspek-
trum (180°, 70 eV) 7zeigt den Peak des Molekülions, Struk-
tur (1) entsprechend, bei ra/e 111 und intensive Peaks von
Fragmentionen bei m/e 69, 68, 67, 58, 57, 55, 43 und 28.
7 Aufgenommen mit einem AEI MS 9 Massenspektro-
meter. Wir danken Herrn Prof. Dr. E. M ü l l e r und
8 H. E. a
u d i e r , M . F e t iz o n , H. B. K a g a n u . J. l . l u c H e ,
Bull. Soc. chim. France 1967. 2297.
Herrn Dr. J.
H e is s für ihr Entgegenkommen.
Aminosäuren dient Ninhydrinlösung3. Durch Vergleich
von Größe und Farbintensität der durch die enzymatische
Spaltung entstandenen Aminosäureflecken mit den ent-
sprechenden Flecken der Testchromatogramme, lassen
sich unter den gegebenen Bedingungen größenordnungs-
mäßig die hydrolytischen Spaltungsgrade der Peptide er-
mitteln.
Nachweis von Peptidasen-Aktivität im Trachea-
und im Lungengewebe der Ratte
E. z o c H
Physiologisch-Chemisches Institut der Universität des
Saarlandes, 665 Homburg/Saar
(Z. Naturforschg. 24 1>, 943—944 [1969] ; eingegangen am 22. März 1969)
Ergebnisse. In der Tab. 1 sind die chromatographischen
Auswertungen über die peptidspaltenden Aktivitäten von
Trachea- und Lungengewebe der Ratte gegenüber den
untersuchten Substraten zusammengefaßt. Beide Gewebe-
extrakte entfalten eine weitgehend übereinstimmende
hydrolytische Aktivität gegenüber den verschiedenen
Glycyldipeptiden. Ebenso wirken beide Homogenate
gleich gegenüber L-Leucyl-glycylglycin4 und L-Prolyl-
glycyl-L-phenylalanin, wobei primär die Abspaltung der
jeweiligen NH2- bzw. NH-terminalen Aminosäure Leucin
bzw. Prolin erfolgt, was wahrscheinlich auf die Einwirkung
von Tripeptidasen zurückzuführen ist5,6’7. Die dabei
intermediär entstehenden Dipeptide Glycylglycin bzw.
Glycyl-L-phenylalanin werden seinerseits hauptsächlich
durch die Aktivität von Dipeptidasen zu den entsprechen-
den Aminosäuren Glycin bzw. L-Phenylalanin und Glycin
hydrolysiert. Die als Substrate verwendeten Leucyl-
dipeptide sowie L-Leucinamid ebenso Serylglycin unter-
liegen ebenfalls einem quantitativ gleichsinnigen Abbau,
was auf die Anwesenheit von Leueinaminopeptidasen
bzw. Aminopeptidasen in beiden Geweben schließen läßt.
Aber hinsichtlich der hydrolytischen Aktivität gegenüber
DL-Alanyl-DL-methionin sowie gegenüber L-Prolylglycin
bzw. dem Hydroxyprolyl-Derivat kann man ein unter-
schiedliches Verhalten von Trachea- und Lungenhomo-
genat beobachten. Tracheagewebe vermag Alanylmethionin
im Gegensatz zum Lungenextrakt nicht zu spalten, obwohl
Alanylglycin, Alanylalanin, Alanylserin und Alanyl-/3-
naphthylamid, wenn auch mit verschiedenen Geschwindig-
keiten, abgebaut werden. Dies könnte auf das Vorkommen
einer spezifischen Dipeptidase (Alanyldipeptidase ?) im
Lungengewebe hindeuten, die im Tracheagewebe fehlen
Zum Nachweis peptidspaltender Aktivität im Trachea-
und Lungengewebe der Ratte werden die aus den Gewebe-
extrakten und verschiedenen Peptiden als Substrate be-
stehenden Inkubate papierchromatographisch analysiert.
Als Substrate werden vor allem Dipeptide (s. Tab. 1) sowie
die beiden Tripeptide L-Leucyl-glycylglycin und L-Prolyl-
glyeyl-L-phenylalanin verwendet. Die Identifizierung der
Reaktionsprodukte ermöglicht den Nachweis der enzyma-
tischen Aktivität und gestattet darüber hinaus im Fall der
Tripeptidsubstrate Rückschlüsse auf den hydrolytischen
Spaltungsverlauf. Mit dieser Methode lassen sich auch sehr
schwache Peptidase-Wirkungen eindeutig nachweisen.
Methodik. Als Versuchstiere dienen weibliche Spray-
Dawley-Ratten, die mit gleichbleibender Standardkost er-
nährt wurden. Für die Untersuchung auf Peptidase-
Aktivität werden die Überstände der Homogenate von
Trachea (0,1—0,13 g) und der äquivalenten Gewichts-
menge Lungengewebe in Phosphatpuffer pH 6,8 ver-
wendet1. Die Versuchsansätze, welche jeweils aus 0,5 ml
Extrakt (entsprechend 10 mg Gewebe) und 0,5 ml 2-proz
wässriger Peptidlösung bestehen, werden 22 Stdn. bei 37°
inkubiert. Eine Eigenhydrolyse der verwendeten Peptid-
substrate ist in Phosphatpuffer pH 6,8 nicht feststellbar.
Zur papierchromatographischen Analyse der enzymati-
schen Hydrolyseprodukte werden den einzelnen Versuchs-
ansätzen 0,02 ml (entspricht 200 /ug Substrat) zu den
Zeiten to und to2 entnommen und auf Schleicher & Schüll-
Papier 2043b im Fließmittel n-Butanol:Eisessig:Wasser
(4:1:5)2 eindimensional aufsteigend chromatographiert.
Zur Sichtbarmachung der Peptide sowie der gebildeten
1 E. z o c H , z . Naturforschg. 24 b, 644 [1969].
5 R. H .
H il l u. E. L. s M it H , Biochim. biophvsica [Amster-
dam] 19. 376 [1956].
2
K . H. s l o t t a u . J. P r iM
696 [1951],
o
s ig H , Nature [London] 168,
6 J. s.
F
r it t o n , E. L. s M it H u . P. E. d is c o l l , J. biol.
Chemistry 173, 457 [1948].
3 F. c r a
M
e r , „Papierchromatographie“, Verlag Chemie,
Weinheim 1953, S. 55.
4 E. z o c H , Enzymologia [Den Haag] 28, 325 [1965].
7 E. a d a M s , N. C. d a v is u . E. L. s M it H , J. biol. Chemistry
199, 845 [1952].
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