B. Neumüller, F. Weller, K. Dehnicke
phosphoniumchlorid je nach dem angewandten molaren
Tabelle 1 Schwingungsspektrum von 1 im Vergleich mit den iso-
Ϫ
ϩ
4 4 4
elektronischen Spezies [BCl ] (als (Me N) -Salz [7] und CCl [8]).
Verhältnis gemäß der Gleichungen (1) und (2) sowie nach
Ϫ1
2Ϫ
Zahlenangaben in cm
Gleichung (3) unter Bildung der Chloroberyllate [BeCl ]
4
2
Ϫ
und [Be Cl ]
.
2
6
]2Ϫ
RE
Ϫ
[
BeCl
4
[BCl
RE
4
]
CCl
RE
4
Zuordnung
IR
BeCl
BeCl
Ph P)
2
ϩ 2 (Ph
ϩ 2 (Ph
[Be Cl ] ϩ 2 (Ph
4
P)Cl Ǟ (Ph
P)Cl Ǟ (Ph
P)Cl Ǟ 2 (Ph
4
P)
2
[BeCl
4
]
(1)
(2)
(3)
Ϫ
Ϫ
293(st)
146(m)
n.b.
405
459
217
791/762*
315
A
E
1
ν
δ
ν
δ
s
2
2
4
4
P)
2
[Be
2 6
Cl ]
5
00(m)
51(st)
670
274
F
F
2
as
2
250(w)
2
(
4
2
2
6
4
4
P)
2
[BeCl
4
]
*
Fermi-Resonanz
Alle Reaktionen sind schwach exotherm, sie sind bei 20 °C
unter Rühren der Ansätze innerhalb weniger Stunden voll-
ständig. Versuche, durch Variation der Eduktverhältnisse zu
Intensitäten: st ϭ stark, m ϭ mittel, w ϭ schwach, n.b. ϭ nicht beobachtet
2
Ϫ
inaktiv. Als Folge von Koinzidenzen mit Banden der Katio-
nen und wegen Fluoreszenz im Raman-Spektrum ließen
sich für 2 insgesamt nur 10 Grundschwingungen beobach-
ten, weshalb wir auf eine eingehendere Zuordnung verzich-
ten müssen.
höher aggregierten Chloroberyllaten wie [Be Cl ]
oder
3
8
2
Ϫ
[
Be Cl ] zu gelangen, waren unter den von uns ange-
4
10
wandten Bedingungen erfolglos. Wir erhielten hierbei stets
2
Ϫ
nur das [Be Cl ] -Ion.
2
6
Die nach den Gleichungen (1-3) zugänglichen Chlorobe-
ryllate lösen sich leicht mit blaßgelber Farbe in Dichlorme-
Im IR-Spektrum finden wir die beiden Valenzschwingun-
Ϫ1
Ϫ
gen der terminalen BeCl -Gruppen bei 640(st) cm
der
than, was wir auf Spuren von [FeCl4] zurückführen. Die-
2
Ϫ1
Rasse B3u und bei 495(m) cm der Rasse B . Ihre Fre-
ses resultiert aus Spuren von FeCl , das bei der Chlorierung
1u
3
2Ϫ
quenzlagen sind deutlich kürzerwellig als im [BeCl4] -Ion,
von eisenhaltigem Beryllium mitentsteht.
Durch Einengen der Lösungen der Tetraphenylphospho-
nium-Chloroberyllate unter vermindertem Druck kristalli-
was eine Folge der relativ geringeren Außenladung des
2Ϫ
[
Be Cl ] -Ions ist und auch mit dessen kürzeren BeϪCl-
2 6
Abständen der terminalen Chloratome korreliert. Zwei wei-
tere Banden im IR-Spektrum, bei denen es sich vermutlich
sieren
die
Verbindungen
(Ph P) [BeCl ]·2,5CH Cl
4 2 4 2 2
(
1·2,5CH Cl ) und (Ph P) [Be Cl ]·2CH Cl (2·2CH Cl )
2
2
4
2
2
6
2
2
2
2
um Be Cl -Ringschwingungen handelt, liegen bei 336(st)
als farblose Einkristalle. Das eingelagerte Dichlormethan
wird im Vakuum vollständig abgegeben. Die Hauptmenge
der Präparate erhält man durch Evakuieren der Lösungen
bis zur Trockne oder durch Zugabe von Tetrachlorkohlen-
stoff oder n-Hexan. In beiden Lösungsmitteln sind die Salze
schwer löslich. Man erhält so 1 und 2 als blaßgelbe, mikro-
kristalline und feuchtigkeitsempfindliche Kristallpulver.
Von den solvatfreien Präparaten 1 und 2 haben wir die
2
2
Ϫ1
und 286(m) cm . Im Raman-Spektrum von 2 finden wir
ausschließlich Deformationsschwingungen bei 296(st),
Ϫ1
2
67(m), 233(w), 200(st), 164(w) und 153(m) cm .
3
Kristallstrukturanalysen
Die kristallographischen Daten und Angaben zu den Struk-
Schwingungsspektren (IR und Raman) aufgenommen. Die
turlösungen enthält Tabelle 2, in den Tabellen 3 und 4 sind
ϩ
Spektren werden sehr stark von den Banden der (Ph P) -
4
1)
die Bindungslängen und -winkel verzeichnet.
Ionen determiniert, so daß vor allem von 2 nicht alle erwar-
teten Banden zu beobachten waren.
Tabelle 1 enthält die Ergebnisse des [BeCl4]2Ϫ-Ions in der
3
.1 (Ph P) [BeCl ]·2,5CH Cl (1·2,5CH Cl )
4
2
4
2
2
2
2
Verbindung 1 im Vergleich mit den isoelektronischen Spe-
Ϫ
ϩ
zies [BCl4] und CCl . Das Spektrum ist im Einklang mit
1 besteht aus isolierten (Ph P) -Ionen und Tetrachlorobe-
4
4
den Erwartungen von Tetraedersymmetrie T , für die nach
ryllationen (Abb. 1) sowie in das Gitter eingelagerten Di-
d
den Auswahlregeln [9] vier Banden der Rassen A , E und
chlormethanmolekülen. Von diesen erreichen die CH Cl -
1
2
2
F (2) im Raman-Effekt und zwei Banden der Rasse F im
Moleküle mit C(49) und C(50) Besetzungsfaktoren von 1;
ihre C- und Cl-Atome ließen sich ohne Fehlordnung verfei-
nern. Dagegen erreicht das CH Cl -Molekül mit C(51) nur
2
2
IR-Spektrum auftreten. Die Valenzschwingung in F ließ
2
sich im Raman-Spektrum nicht auffinden. Diese Bande ist
2
2
aber erfahrungsgemäß [9] oft sehr schwach. Wie man Ta-
den Besetzungsfaktor 0,5; es ist zudem in zwei Positionen
fehlgeordnet, die sich durch die Orientierung um ein Sym-
metriezentrum gut beschreiben lassen:
2Ϫ
belle 1 entnehmen kann, sind alle Banden des [BeCl ]
-
4
Ϫ
Ions in plausibler Relation zu denen von [BCl4] und von
CCl , entsprechend der Zunahme der Kraftkonstanten in
4
der genannten Reihenfolge [8].
2Ϫ
Für das [Be Cl ] -Ion in Verbindung 2 sind unter An-
2
6
1
)
nahme von D -Symmetrie nach den Auswahlregeln [9] ins-
Die kristallographischen Daten (ohne Strukturfaktoren) wurden
als “supplementary publication no. CCDC-214881 (1) und CCDC-
14882 (2)” beim Cambridge Crystallographic Data Centre hinter-
legt. Kopien der Daten können kostenlos bei CCDC, 12 Union
Road, Cambridge CB2 1EZ (Fax: (ϩ44)1223-336-033; E-mail:
deposit@ccdc.cam.ac.uk), Großbritannien, angefordert werden.
2
h
gesamt 18 Grundschwingungen zu erwarten, von denen
neun in den Rassen A , B , B und B3g Raman-aktiv und
2
g
1g
2g
acht in den Rassen B , B und B3u IR-aktiv sind. Die
1
u
2u
Twisting-Schwingung der Rasse A ist in beiden Effekten
u
2196
2003 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, 69451 Weinheim
zaac.wiley-vch.de
Z. Anorg. Allg. Chem. 2003, 629, 2195Ϫ2199