H. GRISEBACH UND K. 0. VOLLMER
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matogramm wurde in 5 Zonen zerschnitten und nach
W eiterhin haben wir die Herkunft der Methyl-
Extraktion mit peroxidfreiem Äther die einzelnen Zo-
nen nochmals auf Dünnschichtplatten chromatogra-
phiert. Hierfür wurden folgende Adsorbentien und
Fließmittel verwendet: Kieselgel G (a), Kieselgel G
mit 0,1-n. Borsäure angerührt (b), Cellulose (c), Orga-
nische Phase des Gemisches von Benzol/Eisessig/Wasser
( 6 : 7 : 3 ) (d), Na-formiat/Ameisensäure/Wasser (10 :
1 : 200) (e), Toluol/Ameisensäureäthylester/Ameisen-
säure ( 5 : 4 : 1 ) (f).
esterkomponente des Salicylsäuremethylesters durch
Gabe von Formiat- [14C] an W intergrün geprüft.
Der radioaktive Ester (Einbaurate 0,02%) wurde
als p-Nitrobenzoat bis zur konstanten spez. Ak-
tivität um kristallisiert, der Methylester nach Z e i -
s e i gespalten und das Methyljodid als Tetra-
m ethylammonium jodid isoliert. In letzterer Ver-
bindung fanden sich 94% der Aktivität des Esters
Trennung von Zone I mit System b + d: Zimtsäure
0,58, Salicylsäure 0,1. Zone II mit System a + d: Sali-
cylsäure 0,53, Vanillinsäure 0,47, Syringasäure 0,38.
Zone III mit System c + e: p-Hydroxybenzoesäure +
o-Pyrocatechusäure (?) 0,56, p-Cumarsäure 0,3. Zone
IV mit System a + f: Gentisinsäure 0,5, Protocatechu-
säure 0,45. Zone V mit System c + e: Protocatechusäure
0,5, Kaffeesäure 0,22.
(p - Nitrobenzoat
des
Salicylsäuremethylesters
17 200 ipm/mM ol;
Tetramethylammoniumjodid
16 100 ipm /m M ol). Der Einbau des Formiats in die
Methylesterkomponente dürfte über „aktives Me-
thionin“ erfolgen, da t H ain und M itarbb. 8 kürzlich
die H erkunft der M ethylestergruppe der Pyrethrin-
säure aus L-Methion bewiesen.
Die Dünnschichtchromatogramme wurden auf Agfa-
Sino Röntgenfilm gelegt und die Filme nach 4 —6 Wo-
chen entwickelt.
Versuche
Präparative Isolierung der Vanillinsäure
Isolierung der Phenolcarbonsäuren
4/o der vorgereinigten Säuren (s. oben) diromatogra
phierte man nach Zusatz von 1 mg Vanillinsäure als
Träger auf einer Silicagelsäule9, wobei folgende Frak
tionen aufgefangen wurden:
Zur Isolierung der Phenolcarbonsäuren extrahierte
man die zerriebenen Blätter (3,9 g Naßgewicht) mit
80-proz. Äthanol unter Rückfluß. Der filtrierte Extrakt
wurde zur Trockene eingeengt und der Rüdestand mit
15 cm3 2-n. HCl auf 100° erhitzt. Danach extrahierte
man die salzsaure Lösung kontinuierlich mit Äther,
schüttelte die eingeengte ätherische Lösung 4-mal mit
5-proz. Bicarbonatlösung aus und extrahierte die ange-
säuerte Lösung wieder kontinuierlich mit Äther. Der
Rückstand der ätherischen Lösung (53 mg) wurde in
Methanol gelöst und auf einer 2 mm dicken Kieselgel-
schidit mit Na-formiat/Ameisensäure/Wasser (10:1:200)
chromatographiert. Hierbei laufen die Phenolcarbon-
säuren in einer breiten Zone zwischen Rf 0,5 —1, wer-
den aber gut von vielen anderen Begleitstoffen aus der
Pflanze abgetrennt. Nach Extraktion der Säurezone
mit peroxidfreiem Äther erhielt man nach Abdampfen
des Äthers 24 mg farblose Kristalle.
10 cm3 Benzol/Äther (9:1)
10 cm3 Benzol/Äther (8:2)
10cm3 Benzol/Äther (1:1)
höhere Fettsäuren +
Salicylsäure (I)
Salicylsäure + wenig
Vanillinsäure (II)
5 cm3 Äther
5 cm3 Äther/Methanol (9:1)
5 cm3 Ather/Methanol (8:2)
alle Phenolcarbon-
säure mit wenig
Salicylsäure (III)
5
cm3 Äther/Methanol (1:1)
20 cm3 Methanol
20 cm3 Methanol
Verunreinigungen
(IV)
Die Fraktionen 11+ III chromatographierte man auf
Papier mit Benzol/Eisessig/Wasser. Zum Eluat der Va-
nillinsäurezone wurde nochmals 10 mg Vanillinsäure
zugesetzt. Da die Vanillinsäure noch mit etwas Salicyl-
und Syringasäure verunreinigt war, wurden die Säuren
in die Trimethylsilyläther überführt durch Zugabe von
5 Tropfen Pyridin, 3 Tropfen Hexamethyldisilazan und
4 Tropfen Trimethylchlorsilan 10. Nach beendeter Um-
setzung injizierte man das Gemisch in einen Gaschro-
matographen. Für die Trennung wurden folgende Be-
dingungen eingehalten: Säulenlänge 2 m, Füllung
6,4% Silicongummi auf säuregewaschenem und silani-
1/ö der vorgereinigten Säuren wurde im Streifen auf
Papier (Schleicher & Schüll 2043 b) mit der organi-
schen Phase von Benzol/Eisessig/Wasser ( 6 : 7 : 3 )
ohne Kammersättigung chromatographiert. Hierbei
wird eine Gruppentrennung der Säuren erreicht. Rf-
Werte: Zimtsäure 0,88, Salicylsäure 0,78, Vanillin-+
Syringasäure 0,63, p-Cumarsäure 0,42, p-Hydroxy-
benzoesäure + o-Pyrocatediusäure 0,36, Gentisinsäure
0,16, Protocatechusäure-)-Kaffeesäure 0,10. Das Chro-
8 P. J. G o d in , H. S . In g lis , M. S n a re y u . E. M. T h a in , J.
chem. Soc. [London] 1963, 5878.
9 Das verwendete Silicagel (Davison, 200 mesh) mußte zu-
nächst vom Eisen befreit werden, da sich sonst Fe-Kom-
plexe bilden. Hierzu wurde mit halbkonz. HCl einige Stdn.
auf dem Wasserbad erhitzt und anschließend in einer Säule
mit halbkonz. HCl, mit Methanol und mit Äther gewa-
schen. Nach Trocknung bei 60° reaktivierte man über
Nacht bei 140°.
C. C. S w e e le y , R. B e n tle y , M . M a k ita u . W . W . W e lls , J.
Amer. chem. Soc. 85, 2497 [1963].
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