Komplexe mit Antimon-Liganden
Ϫ28 °C. C13H19O6SbW (576.89): C 27.30 (ber. 27.07), H 3.41
(ber. 3.32) %.
suchungen zur Chemie der Homologen des Kakodyloxids
fortgesetzt. Diese Verbindungen sind beispielsweise als Vor-
läufermoleküle für halbleitende Antimonchalkogenide wie
Sb2Se3, aber auch wegen ihrer variationsreichen Liganden-
Verhaltens von Interesse. Die hier vorgestellten Ergebnisse
zur Koordinationschemie von Me2SbSeSbMe2 und
Me2SbTeSbMe2 zeigen wie erwartetet eine etwas engere
Verwandtschaft mit der entsprechenden Schwefelverbin-
dungen als mit Stibakakodyloxid, Me2SbOSbMe2. Mit
nbdCr(CO)4 reagiert Me2SbOSbMe2 beispielsweise bevor-
zugt als zweizähnig verbrückender Ligand, es bildet sich der
Cyclus (CO)4Cr(Me2SbOSbMe2)2Cr(CO)4, während bei
den Schwefel- oder Selen-Analogen die einzähnige Koordi-
nation überwiegt und sich bevorzugt die Komplexe
(Me2SbESbMe2)2Cr(CO)4 (E ϭ S, Se) bilden. Me2Sb-
SeSbMe2 und Me2SbTeSbMe2 sind wie die Beispiele 4 und
6 zeigen auch zur zweizähnig verbrückenden Koordination
befähigt. Auffällig sind beim Vergleich der Kristallstruktu-
ren von 3 und 4 die großen Unterschiede der Konformation.
Die zweizähnig monometallische Koordination wie sie in
(CO)4Cr(PPh2)2Se [13] realisiert wurde ist im Fall der
Bis(diorganoantimon)chalcogenid-Liganden bisher noch
nicht beobachtet worden. Sie wäre wohl mit sterisch an-
spruchsvolleren Organosubstituenten zu erwarten.
1H-NMR δ (C6D6): 1.09 (s, CH3), 13C NMR δ (C6D6): 28.04 (s, CH3), 42.42
(s, CMe3), 196.91 (s, -CO-trans), 207.60 (s, -CO-cis); MS (EI, 70 eV) m/z ϭ
576 (Mϩ, 50 %), 561 (Mϩ-OH, 5 %), 504 (Mϩ-R-OH, 27 %), 447 (Mϩ-2R-
OH, 58 %), 419 (SbW(CO)4ϩ, 100 %), 363 (SbW(CO)2ϩ, 17 %), 57 (Rϩ,
56 %) (R ϭ C4H9); IR: (Nujol) ν(CO) 1943 s, 2070 m, ν(OH) 3592 cmϪ1
.
O[SbPh2W(CO)5]2 (3). Zu einer Lösung von 8.2 mg (0.2 mmol)
NaOH in 15 mL mit Argon gesättigtem Wasser tropft man langsam
und unter starkem Rühren 0.26 g (0.4 mmol) [W(CO)5(Ph2SbCl)]
in 60 mL Diethylether. Das Reaktionsgemisch wird 2 h bei Raum-
temperatur gerührt, die organische Phase wird abgetrennt und die
wässrige Phase mit 2ϫ30 mL Diethylether extrahiert. Alle organi-
schen Phasen werden vereinigt, über Na2SO4 getrocknet, filtriert
und auf Ϫ28 °C abgekühlt. Man erhält 0.2 g (82 %) 3 als hellgelbe
Kristalle (Schmp. 54 °C). (Lit. [3] 47 %, 54 °C).
1H NMR δ (C6D6): 7.00-7.53 (m, C6H5, 20H). MS (EI, 70 eV) m/z ϭ
892 (Mϩ-W(CO)5, 1.5 %), 808 (Mϩ-W(CO)5
Ϫ 3(CO), 11 %), 752
(Mϩ-W(CO)5 Ϫ 5(CO), 6 %), 676 (Mϩ-R-W(CO)5 Ϫ 5(CO), 8 %), 598 (Mϩ-
2R-W(CO)5 Ϫ 5(CO), 12.5 %), 517 (Mϩ-3R-W(CO)5 Ϫ 5(CO), 5 %), 452
(SbR4ϩ, 40 %), 431 (SbR3ϩ, 31.5 %), 275 (SbR2ϩ, 34 %), 198 (SbRϩ, 65 %),
154 (R2ϩ, 100 %), 77 (Rϩ, 38 %), (R ϭ C6H5); IR: (Nujol) ν(CO) 1955 s,
1995 m, 2078 m cmϪ1
.
Se[SbMe2W(CO)5]2 (4). Eine Lösung von 3.97 g (11 mmol)
W(CO)6 in 120 mL Tetrahydrofuran wird 2 h mit UV-Licht be-
strahlt. Die erhaltene Lösung von W(CO)5(thf) wird zu einer Lö-
sung von 2.16 g (5.6 mmol) Se(SbMe2)2 in 30 mL Tetrahydrofuran
getropft und die Mischung wird 20 h bei Raumtemperatur gerührt.
Entfernen des Lösungsmittels im Vakuum ergibt eine orange Flüs-
sigkeit. Diese wird in 20 mL Toluol aufgenommen. Beim Abkühlen
der Toluollösung auf Ϫ28 °C kristallisieren 3.28 g (56.5 %) gelb-
braune Nadeln von 4 (Schmp. 127 °C).
Experimenteller Teil
Alle Arbeiten werden in einer Ar-Atmosphäre und in einen
gut ventilierenden Abzug durchgeführt. tBu2SbCl [18],
Ph2SbClW(CO)5 [5] und Se(SbMe2)2 [11], Te(SbMe2)2 [11] wurden
entsprechend den Literaturvorschriften hergestellt. Die NMR-
Spektren wurden auf einem Bruker AVANCE DPX-200 Spektro-
meter aufgenommen. Massenspektren wurden mit einem Finnigan
MAT 95 und IR-Spektren mit einen Perkin-Elmer FT-IR
SPEKTRUM 1000 aufgenommen. Die Elementaranalyse wurde im
Mikroanalytischen Labor Beller in Göttingen durchgeführt.
1H-NMR δ (C6D6): 1.202 (3 H, s, CH3); 1H NMR δ (CDCl3): 1.465 (3 H, s,
CH3); 13C NMR δ (C6D6): 6.598 (CH3), 191.089 (s, -CO-trans), 196.454 (s,
-CO-cis); MS (EI, 70 eV) ϭ 1030 (Mϩ, 32 %), 949 (Mϩ-3CO, 6 %), 917 (Mϩ-
4CO, 12 %), 836 (Mϩ-7CO, 19 %), 747 (Mϩ-10CO, 9 %), 680 (Mϩ-W(CO)5
Ϫ CO, 59 %), 626 (Mϩ-W(CO)5 Ϫ 3(CO), 28 %), 566 ((Me2Sb)2SeWϩ,
50 %), 475 (Me3Sb2Wϩ, 100 %), 352 (Me2Sb2Seϩ, 38 %), 151 (Me2Sbϩ,
25 %), 121 (Sbϩ, 11 %), 28 (CO, 90 %). IR (Nujol), ν(CO) 2076 m, 1940 st
cmϪ1
.
[(Me2SbSeSbMe2)2Cr(CO)4] (5). Eine Lösung von 0.1 g
(0.26 mmol) Me2SbSeSbMe2 in 30 mL Toluol und eine Lösung von
0.067 g (0.26 mmol) Tetracarbonylnorbornadienchrom in 15 mL
Toluol werden 17 h bei Raumtemperatur und Lichtausschluss ge-
rührt. Nach dem Entfernen des Lösungsmittels im Vakuum ver-
bleibt ein harzartiges Gemisch. Dieses wird mit Petrolether ausge-
waschen. Nach Entfernen des Lösungsmittels verbleiben 0.077 g
(64 %) 5 als orange-rote ölige Flüssigkeit. Aus Petrolether kristalli-
sieren bei Ϫ28 °C rot-orange Kristalle von 5.
[tBu2Sb(Cl)W(CO)5] (1). 1.22 g (3.46 mmol) Hexacarbonylwolfram
werden in 120 mL Tetrahydrofuran gelöst und unter Rühren 2 h in
einer UV-Lampe belichtet. Zu dieser Lösung werden 0.94 g
(3.46 mmol) tBu2SbCl zugefügt. Nach mehrstündigem Rühren wer-
den das Lösungsmittel und Überschüsse an Hexacarbonylwolfram
im Vakuum entfernt und der Rückstand wird mit Petrolether aus-
gewaschen. Erneutes Entfernen des Lösungsmittels aus den gefrit-
teten Lösungen ergibt (1.79 g, 86 %) 1 als gelben Feststoff (Schmp.
89 °C). Einkristalle wurden aus Petrolether bei Ϫ28 °C erhalten.
1H NMR δ (C6D6): 0.98 (3 H, s, CH3); 1.48 (3 H, s, CH3). 13C NMR
δ (C6D6): 2.56 (3 H, s, CH3); 7.53 (3 H, s, CH3). MS (EI, 70 eV) m/z ϭ 934
(Mϩ, 1 %), 852 (Mϩ-3CO, 1 %), 822 (Mϩ-4CO, 1 %), 576
1H NMR δ (C6D6): 1.13 (s, CH3), 13C NMR δ (C6D6): 28.31 (s, CH3), 45.74
(s, CMe3), 196.45 (s, -CO-trans), 211.86 (CO-cis); MS (EI, 70 eV) m/z ϭ 596
(Mϩ, 11.6 %), 561 (Mϩ-Cl, 4.7 %), 504 (Mϩ-R-Cl, 6.8 %), 447 (Mϩ-2R-Cl,
16 %), 419 (Mϩ-2R-Cl-CO, 20.7 %), 389 (5.8 %, M-2R-Cl-2CO), 363 (Mϩ-
2R-Cl-3CO, 12.4 %), 335 (Mϩ-2R-Cl-4CO, 8.1 %), 305 (SbWϩ 4.2 %), 179
(SbRϩ, 8 %), 57 (Rϩ, 100 %), R ϭ C4H9. IR: (Nujol) ν(CO) 1948 s, 2073 w
ϩ
ϩ
ϩ
((Me2Sb)2SeCr(CO)5
((Me2Sb)2SeCr(CO)2
,
,
5 %), 548 ((Me2Sb)2SeCr(CO)4
,
9 %), 496
8 %), 464 ((Me2Sb)2SeCr(CO)ϩ, 12 %), 436
((Me2Sb)2SeCrϩ, 13 %), 384 ((Me2Sb)2Seϩ, 64 %), 369 (Me3Sb2Seϩ, 79 %),
354 (Me2Sb2Seϩ, 28 %), 304 ((Me2Sb)2ϩ, 100 %), 289 (Me3Sb2ϩ, 60 %), 259
(MeSb2ϩ, 45 %), 244 (Me3SbSeϩ, 28 %), 151 (Me2Sbϩ, 81 %), 121 (Sbϩ,
13 %), 80 (Seϩ, 6 %), 52 (Crϩ, 13 %). IR (Nujol) ν(CO) 2007 m, 1903 st
cmϪ1
.
[tBu2Sb(OH)W(CO)5] (2). Eine Lösung von 88 mg (2.2 mmol)
NaOH in 10 mL mit Argon gesättigtem Wasser wurde zu einer Su-
spension aus 1.32 g (2.2 mmol) 1 in 50 mL Diethylether gegeben.
Man lässt 2 h rühren und trocknet anschließend über Na2SO4. Es
wird über Kieselgur abgefrittet und das Lösungsmittel wird im Va-
kuum abgezogen. Zurück bleiben 0.76 g (1.32 mmol) farbloser
Feststoff von 2. Man erhält Kristalle von 2 aus Diethylether bei
cmϪ1
.
Te[SbMe2W(CO)5]2 (6). Eine Lösung von 0.16 g (0.14 mmol))
W(CO)6 in 120 mL Tetrahydrofuran wird 2 h mit UV-Licht be-
strahlt. Die erhaltene Lösung von W(CO)5(thf) wird zu einer Lö-
sung von 95 mg (0.22 mmol) Te(SbMe2)2 in 30 mL Tetrahydrofuran
getropft und die Mischung wird 12 h bei Raumtemperatur gerührt.
Z. Anorg. Allg. Chem. 2008, 1397Ϫ1402
© 2008 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim
1401