D. Himmel, M. Seitz, M. Scheer
[Fe(CO)3(η4-P2C2Mes2)] (2). Zu einer Lösung von 162 mg (1
mmol) MesCϵP in 150 ml Toluol (150 ml) werden bei Raumtempe-
ratur 370 mg (1 mmol) Fe2(CO)9 gegeben. Die Lösung wird 24 h
bei Raumtemperatur gerührt, wobei sie sich nach rotbraun ver-
färbt. Nach Abkondensieren des Lösungsmittels wird der Rück-
stand mit Pentan extrahiert und die Lösung über Kieselgur filtriert.
Nach Einengen der Lösung kristallisiert 2 bei ϩ4°C in Form gelber
Plättchen aus. Ausbeute: 80 mg (34%).
ist das Kϩ-Ion K2 verzerrt tetragonal von O-Atomen im
Abstand von 280(1) bis 303(1) pm umgeben. Der Abstand
zu den Ringebenen der beiden koordinierenden Toluolmo-
leküle beträgt 308(3) bzw. 314(2) pm.
Schlussfolgerungen
Spektroskopische Daten von 2:
Die Ergebnisse zeigen, dass zur Substitution von Phos-
phaalkinen an Übergangsmetallkomplexe labile Liganden
am Metallzentrum notwendig sind. Im Falle von Über-
gangsmetallcarbonylaten verhindert mit Ausnahme von
K[Mn(CO)5] die starke π-Rückbindung vom Metallatom
die Substitution von CO durch das Phosphaalkin, während
der Chloroligand im [Cp*Mo(CO)3Cl] durch seinen elektro-
nenziehenden Effekt offensichtlich die Substitution von CO
erleichtert. Generell zeigt sich, dass die reduktive Dimerisie-
rung unter Bildung von 1,3-Diphosphetkomplexen für
MesCϵP bzw. t-BuCϵP die bevorzugte Oligomerisierungs-
reaktion in der Koordinationssphäre von Übergangsmetal-
len ist. Dies ist plausibel, wenn als Fragmentierungsmuster
infolge von CO-Abspaltungen geradzahlige Komplexfrag-
mente gebildet werden. Jedoch tritt diese Bildungstendenz
auch bei ungeradzahligen Mangancarbonylkomplexen un-
ter Ladungstransfer auf, was sehr überraschend ist. Die
konzeptionell ungewöhnliche Reaktion von Phosphaalki-
nen gegenüber Übergangsmetallcarbonylaten weist sicher
noch einiges Potential auf, zumal wenn CO-Eliminierungen
unter milden Bedingungen ermöglicht werden (photochemi-
sche Aktivierung bzw. Aktivierung mittels Me3NO). Auch
sollte die Verwendung kationischer Komplexe in zukünfti-
gen Untersuchungen von Interesse sein.
5
1H-NMR (C6D6): δ ϭ 6.55 (s, 4 H, arom. H), 2.36 (t, JP,H ϭ 2.6 Hz, 12 H,
o-CH3)), 2.00 (s, 6 H, CH3). 13C{1H}-NMR (C6D6): δ ϭ 138.4 (s), 137.2 (s),
131.8 (s), 26.3 (t, JP,C ϭ 17 Hz), 21.4 (s). 31P{1H}-NMR (C6D6): δ ϭ 81.1(s).
MS (EI, 120 °C): m/z (%) ϭ 464 (10) [Mϩ], 436 (22) [MϩϪCO], 408(1)
[MϩϪ2 CO], 380 (100) [MϩϪ3 CO].
[Ru(CO)3(η4-P2C2Mes2)] (3) bzw. [Ru2(CO)5(η4:η1-P2C2Mes2)2] (4).
Zu einer Lösung von 0.3 mmol [Ru(CO)4(C2H4)] in 50 ml n-Hexan,
die durch Einleiten von Ethylen in eine Lösung von Ru3(CO)12 un-
ter gleichzeitiger UV-Bestrahlung generiert wurde, wird bei 0°C
eine Lösung von 0.6 mmol MesCϵP in 10 ml n-Hexan zugetropft,
wobei sich die Reaktionslösung innerhalb einiger Minuten braun
färbt. Die Lösung wird für 4 h bei 0°C und für weitere 20 h bei
20°C gerührt, wobei sich ein brauner Niederschlag bildet. Das Lö-
sungsmittel wird abkondensiert und der schwarzbraune Rückstand
über eine Säule aus Kieselgel (1.5 x 30 cm) chromatographiert. Mit
n-Hexan/Toluol (3:1) lassen sich eine gelbe (3, 65 mg, 43%), eine
hellgelbe (4, 15 mg, 10%) und eine orange-farbene Fraktion
([Ru3(CO)12], 25 mg, 39%) eluieren. Zur Röntgenstrukturanalyse
geeignete Kristalle von 3 wurden aus n-Hexan/Toluol (3:1) erhal-
ten.
Spektroskopische Daten von 3:
1H-NMR (CD2Cl2): δ ϭ 6.65 (s, 4 H, arom. H), 2.28 (t, JP,H ϭ 2.9 Hz, 12
5
H, o-CH3), 2.12 (s, 6 H, CH3). 13C{1H}-NMR (CD2Cl2): δ ϭ 136.9 (s), 135.9
(s), 130.5 (s), 25.1 (t, JP,C ϭ 17 Hz), 20.5 (s). 31P{1H}-NMR (CD2Cl2): δ ϭ
78.7(s). Raman: ν(CO) [cmϪ1] ϭ 2055, 1971. MS (EI, 120 °C): m/z (%) ϭ 510
(100) [Mϩ], 482 (27) [MϩϪCO], 454 (36) [MϩϪ2 CO], 426 (92) [Mϩ]Ϫ3 CO].
Spektroskopische Daten von 4:
2
31P{1H}-NMR (Toluol-d8): δ ϭ 161.6 (dd, 1 P, JP,P ϭ 11 Hz, 17 Hz), 81.6
2
2
(d, 2 P, JP,P ϭ 17 Hz), 11.3 (d, 1 P, JP,P ϭ 11 Hz). MS (EI, 180 °C): m/z
(%) ϭ 992 (0.5) [Mϩ], 880 (0.2) [MϩϪ4 CO], 852 (0.6) [MϩϪ5 CO], 510
(53) [Ru(CO)3(MesCP)2ϩ].
Experimenteller Teil
Alle Arbeiten wurden unter einer Atmosphäre aus trockenem
Stickstoff durchgeführt, wobei übliche Schlenk- bzw. Glove-Box-
Techniken benutzt wurden. Alle Lösungsmittel wurden nach Stan-
dardmethoden getrocknet. NMR-Spektren: Bruker AMX 300 (300
MHz). Ϫ IR-Spektren: BRUKER IFS 28. Ϫ Massenspektren VA-
RIAN MATR 711, VARIAN MAT 311 A DF. Die Verbindungen
MesCϵP [5], t-BuCϵP [2] [Ni(COD)2] [17], [Cp*Mo(CO)3Cl] [18]
und K[Mn(CO)5] [19] wurden nach Literaturangaben hergestellt.
t
[Ni(η4-P2C2 Bu2)2] (5). In einem 100-ml-Kolben wird eine Lösung
von 2 mmol t-BuCϵP in 30 ml Toluol auf Ϫ70°C gekühlt. Dann
wird innerhalb einer Stunde eine Lösung von 140 mg (0.5 mmol)
[Ni(COD)2] in 30 ml Toluol zugetropft. Man rührt noch 4 h bei
Ϫ70°C, lässt dann auf Raumtemperatur erwärmen und rührt wei-
tere 8 h. Die flüchtigen Bestandteile werden im Hochvakuum ent-
fernt, der Rückstand wird mit Toluol extrahiert und die Lösung
über Kieselgur filtriert. Nach dem Einengen kristallisiert 5 bei 4
°C in Form orangeroter Plättchen. Ausbeute: 80 mg (35%). Die
spektroskopischen Daten stimmen mit denen der Literatur über-
ein [11].
[(Ph3P)2Pt(η2-PCMes)] (1). In einem Zweihalskolben mit Tropf-
trichter wird [(PPh3)2Pt(C2H4)] (750 mg, 1 mmol) in 50 ml Toluol
vorgelegt. Im Zeitraum von 1 h tropft man bei Raumtemperatur
eine Lösung von 160 mg (1 mmol) MesCϵP in 10 ml Hexan zu.
Die Lösung wird 48 h gerührt, wobei sie sich nach braun verfärbt.
Danach wird das Lösungsmittel am Vakuum entfernt und der
Rückstand mit Pentan extrahiert. Nach Filtration über Kieselgur
und Einengen wird 1 bei Ϫ20°C in Form gelber Kristalle erhalten.
Ausbeute: 0.44 g (50%). Einkristalle von 1 wurden bei Ϫ20°C aus
Toluol als farblose Platten erhalten.
[Cp*Mo(CO)Cl(η4-P2C2 Bu2)] (6). In einem 50-ml-Kolben werden
t
350 mg (1 mmol) [Cp*Mo(CO)3Cl] in 20 ml Acetonitril auf Ϫ70 °C
gekühlt. Zu der Lösung werden 2 mmol t-BuCϵP in 5 ml n-Hexan
getropft. Die Reaktionsmischung wird auf Raumtemperatur er-
wärmt und für weitere 8 h gerührt. Nach Entfernung der flüchtigen
Bestandteile im Hochvakuum wird der Rückstand mit n-Hexan ex-
trahiert und die Lösung über Kieselgur filtriert. Nach dem Einen-
gen erhält man 6 bei 4 °C in Form roter Kristalle. Ausbeute: 320
mg (65%). Die spektroskopischen Daten stimmen mit den Litera-
turangaben überein [12].
1H-NMR (C6D6): δ ϭ 7.70 Ϫ 6.70 (m, 30 H, arom. H (Ph)), 6.50 (s, 2 H,
arom. H (Mes)), 2.21 (s, 3 H, CH3), 2.16 (s, 6 H, CH3). 31P{1H}-NMR
2
2
1
(C6D6): δ ϭ 89.4 (dd, P1, JP1,P2 ϭ 23 Hz, JP1,P3 ϭ 11 Hz, JP1,Pt ϭ 155
Hz), 31.6 (dd, P2, 2JP1,P2 ϭ 23 Hz, 2JP2,P3 ϭ 24 Hz, 1JP1,Pt ϭ 3702 Hz), 89.4
(dd, P3, 2JP1,P3 ϭ 11 Hz, 2JP2,P3 ϭ 24 Hz, 1JP1,Pt ϭ 3429 Hz).
1226
2004 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, 69451 Weinheim
zaac.wiley-vch.de
Z. Anorg. Allg. Chem. 2004, 630, 1220Ϫ1228