Chemischer Transport von MnO/ZnO, FeO/ZnO und CoO/ZnO
beitet), keine Erkl aÈ rung auf der Basis des uÈ blichen
2
+
tet. Bez uÈ glich der Nahordnung um die Fe -Ionen
m uÈ ssen bei dem gemessenen FeO-Gehalt von
11 mol% im wesentlichen zwei Situationen auftreten:
2+
3+
Redox-Verhaltens Mn /Mn zu, wir gehen aber auch
davon aus, daû dieses Redoxverhalten in der Misch-
phase ZnO(MnO) deutlich ver aÈ ndert sein k oÈ nnte:
Der Einbau von MnO in ZnO f uÈ hrt aufgrund des im
2+
2±
1. Ein Fe -Ion ist in erster Sph aÈ re von 4 O -Ionen
2+
und in zweiter Sph aÈ re von 12 Zn -Ionen umgeben.
Auf diese Weise kann also nur jedes dreizehnte Zn -
Ion durch Fe Ionen ersetzt werden (7,6%). Wird
mehr FeO im ZnO gel oÈ st, muû es zu der Situation
2
+
2+
Vergleich zu Zn deutlich gr oÈ ûeren Ionenradius des
2
+
2+
Mn zu einer Aufweitung des Wurtzit-Gitters. Die
2
+
Mn -Ionen stehen gewissermaûen in einer zu kleinen
Tetraederl uÈ cke unter dem ¹Druckª der sie umgeben-
den vier Sauerstoff-Ionen. Dieser ¹Druckª w aÈ re gerin-
2
+
kommen, daû in der zweiten Sph aÈ re um ein Fe -Ion
2+
2+
zumindest eines der Zn -Ionen durch Fe ersetzt
wird. Dieses wiederum sollte zu einer geringf uÈ gigen
3
+
ger bei den kleineren Mn -Ionen. Man k oÈ nnte also
2
+
3+
erwarten, daû eine Oxidation Mn ® Mn in dieser
Mischphase leichter erfolgen kann als im reinen MnO,
gegebenenfalls auch unter unseren pr aÈ parativen Be-
dingungen. Eine andere, einfachere Erkl aÈ rung f uÈ r die
Absorptionsbande bei 480 nm k oÈ nnte ein charge-
transfer vom Sauerstoff zum Mangan sein. Dieser hin-
gegen f uÈ hrt zu einer Erniedrigung der Oxidationsstufe
des Mangans und damit zu einer weiteren Vergr oÈ ûe-
rung des Mn-Radius. Experimentelle, eindeutige Be-
weise f uÈ r diese oder ggf. auch andere Ursachen der
tiefen Farbe zu finden, d uÈ rfte nicht ganz einfach sein,
so daû wir uns zur Zeit mit diesem Stand der Diskus-
sion begn uÈ gen. Besonders reizvoll erscheinen die
Untersuchung der magnetischen Eigenschaften der
ZnO(MnO)-Phase, die wir in Kooperation mit ande-
ren Arbeitsgruppen ins Auge gefaût haben. Reines
MnO zeigt unterhalb der N e el-Temperatur von 122 K
antiferromagnetisches Verhalten, oberhalb dieser
Temperatur den erwarteten Paramagnetismus. L oÈ st
man MnO in der diamagnetischen Matrix ZnO, sollte
es mit zunehmender MnO-Konzentration zu Ûber-
g aÈ ngen zwischen dem magnetischen Verhalten isolier-
Verzerrung des FeO -Tetraeders f uÈ hren, die m oÈ ssbau-
4
erspekroskopisch beobachtet werden k oÈ nnte. Diese
2+
Ûberlegung w uÈ rde zwei nicht aÈ quivalente Fe -Ionen
im Verh aÈ ltnis 7,6/3,4 = 69/31 erwarten lassen, was grob
mit den Intensit aÈ ten im M oÈ ssbauerspektrum (62/38)
uÈ bereinstimmt. Denkbar sind jedoch auch andere Er-
kl aÈ rungen, wie z. B. die partielle Besetzung von Zwi-
schengitterpl aÈ tzen. Auch diese Mischphase enth aÈ lt,
3+
wie reiner W uÈ stit, deutliche Mengen an Fe -Ionen.
Der Deutschen Forschungsgemeinschaft danken wir f uÈ r die
F oÈ rderung dieser Arbeit. Wir danken den Arbeitsgruppen
P. Behrens und W. Urland (beide Hannover) sowie K. Becker
und D. Niemeier (Braunschweig) f uÈ r unterst uÈ tzende Messungen
und Diskussionen. Weiterhin geb uÈ hrt besonderer Dank der
Fa. Heraeus, Hanau, f uÈ r groûz uÈ gige Spenden von Quarzglas.
Literatur
[1] Mitteilung 2: S. Locmelis, R. Wartchow, G. Patzke,
M. Binnewies, Z. Anorg. Allg. Chem.. 1999, 625, 661.
[2] S. Locmelis, Dissertation, Univ. Hannover 1999.
[3] C. H. Bates, W. B. White, R. Roy, J. Inorg. Nucl. Chem.
1966, 28, 387.
2
+
ter Mn -Ionen und den kooperativen Ph aÈ nomenen
des Antiferromagnetismus kommen, ggf. zu Paar-
oder Clusterbildungen sowie zu Ûberstrukturen. Er-
ste, orientierende magnetochemische Untersuchungen
deuten in diese Richtung, eine eingehendere Studie ist
geplant.
[4] F. Emmenegger, A. Petermann, J. Crystal Growth 1968,
2
, 33.
[5] F. Emmenegger, J. Crystal Growth 1968, 3, 135.
[6] P. Kleinert, Z. Anorg. Allg. Chem. 1972, 387, 11.
[7] H. Oppermann, G. St oÈ ver, Z. Anorg. Allg. Chem. 1984,
Bei den m oÈ ssbauer-spektroskopischen Untersu-
chungen ist zun aÈ chst uÈ berraschend, daû zwei bez uÈ g-
511, 57.
[
[
8] C. van de Stolpe, J. Phys. Chem. Solids 1966, 27, 1952.
9] K.-T. Wilke, J. Bohm, Kristallz uÈ chtung, Verlag Harri
Deutsch, Thun, Frankfurt/Main (1988).
2+
lich ihrer Umgebung nicht aÈ quivalente Fe -Ionen ge-
funden werden. Dies ist bei einer statistischen
Verteilung der Kationen kristallographisch unerwar-
[10] F. Menil, J. Phys. Chem. Sol. 1985, 46, 763.
Z. Anorg. Allg. Chem. 1999, 625, 1573±1577
1577