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B. Ahrens und P. G. Jones •Polysulfonylamine, CXXVIII
diesen drei ionischen Verbindungen, die Bänder
oder Schichten mit Fischgratmuster bilden, zeigt
das Amid jeweils annähernd Spiegelsymmetrie
(Cs, “Haamadelkonformation”), in 2, wie auch
in (CyNH2 )2Au+N(S02 -/?-C6 H4 I)2- [2], eher die
Symmetrie einer zweizähligen Achse (C2). Die
Konformationen von Disulfonylaminen sind in ei-
nem Review-Artikel diskutiert worden [10].
Durch aurophile Wechselwirkungen bilden sich
in 2 über eine zweizählige Achse Dimere mit ei-
nem Gold-Gold-Abstand von 3.3302(8) Ä. Die S-
Au-N-Bindungsachsen sind um 76.43(5)° gegen-
einander verdreht. Die Kristallpackung besteht aus
versetzt übereinanderliegenden Schichten, in denen
(Au2-N2, 3a) entsprechen denen in 2, die Au-
N-Bindungslängen sind etwas kürzer als im ana-
logen Ph3P-Komplex (2.079(5) Ä) [5]. Die tht-
Ringe zeigen in 3 verzerrte Halbsesselkonforma-
tion (mit SI auf der gedachten C2 -Achse) und in 3a
Briefumschlagkonformation (mit C3 bzw. C6 als
„Umschlagspitze“, Torsionswinkel s. Tab. 3). Die
Bindungslängen und -winkel am Amid-Stickstoffs
(s. Tab. 1) entsprechen denjenigen in 2 sowie im
analogenPh3P-Komplex(S-N 1.647(5), 1.634(5)Ä,
S-N-S 121.2(3)° [5]).
Die Sauerstoffatome Ol und 02 liegen in 3 vor,
03 und 04 hinter der S-N-S-Bindungsebene. In
3a liegen die Atome Ol [0.11(3)L 04 [-0.40(3)],
die Dimere durch Chlor-Chlor-Wechselwirkungen 05 [-0.26(2)] und 08 [0.35(3) Ä] annähernd in
von 3.457(3) A verbunden werden. Dieser Kontakt
ist kürzer als die Summe der van-der-Waals-Radien
der S-N-S-Bindungsebene [Abweichung in Klam-
mem], die anderen Sauerstoffatome jeweils da-
(3.5 A) [11]. Die hierbei beobachtete schwache Di- vor bzw. dahinter. Die Amidgruppen zeigen ge-
rektionalität (C-C1---CIWinkel 144bzw. 153°) wird staffelte Konformation und verzerrte C2 -Symme-
auf die anisotrope Ladungsdichteverteilung beim
Chloratom zurückgeführt [12].
Die Schichten werden in 2 durch C-H -0-Was-
serstoffbrücken vernetzt, gegenläufige durch die
trie (Torsionswinkel s. Tab. 1). Die Kristallpackung
in 3 und 3a wird bestimmt durch Au -I-Wech-
selWirkungen (Abb. 6 ). Durch das Fehlen klassi-
scher Wasserstoffbrückendonoren haben Wasser-
stoffbrücken in diesen Strukturen, im Gegensatz
Wasserstoffbrücken
die Wasserstoffbrücke
Wasserstoffbrücke handelt es sich bei der Donor- geordnete Bedeutung. In 3 sind die a-CH2 -Grup-
a und b, gleichlaufende durch
c
(Tab. 2, Abb. 4). Bei der zu (CyNH2 )2Au+N(S02 -p-C6 H4 I)2-, [2]nur unter-
a
gruppe um eine Methylengruppe in /3-Position im
Tetrahydrothiophenring, in 1 waren hauptsächlich
die Methylengruppen in a-Position an Wasserstoff-
pen der Tetrahydrothiophenringe an C-H -O-Was-
serstoffbrücken beteiligt (Tab. 2), in 3a findet sich
nur eine schwache C-H •O-Brücke ausgehend vom
Dichlormethan (s.u. und Tab. 2).
brücken beteiligt (die Wasserstoffbrücken
gehen von den Phenylringen aus).
b und c
In 3 sinddrei Au-•-I-Kontaktevorhanden, diesich
Diese Wasserstoffbrücken sind in ihrer Länge in ihrer Länge deutlich unterscheiden. Durch den
kürzesten Kontakt [Au-121 3.5959(6) Ä, Operator
(i) 1-x, 1- y, -z] bilden sich Cyclodimere. Durch
vergleichbar zu Wasserstoffbrücken zwischen Ace-
tonitril undR2 S=0-Gruppen, dortbetragendiemitt-
leren Abstände 2.57(3) ( H O , normalisiert) bzw. den zweiten Kontakt [Au-Il11 4.0641(6) Ä, Opera-
3.36(4) Ä(C-O) [13].
Di(p-iodbenzolsulfonyl)amido-N-(tetrahydm-
tor(ii) 2-x,-y, 1- z\ werden dieseRinge zu Ketten
entlang der Raumdiagonalen verknüpft. Durch die-
thiophen)gold(I) (3), kristallisierte mit einem un- sebeiden Kontakte ist das Goldatom verzerrt quad-
abhängigen Molekül in der asymmetrischen Ein-
heit, Di(p-iodbenzolsulfonyl)amido-N-(tetrahydro-
thiophen)gold(I)-DichlonnethansoIvat (3a), mit
ratisch-planar koordiniert [Sl-Au-121 77.21(4), Sl-
Au-ir 111.69(4), 12' -Au-Il“ 162.19(1)°, mittle-
reAbweichung aus der Gold-Bindungsebene 0.248
zwei unabhängigen Molekülen und zwei Molekülen Ä]. Der dritte Au I-Kontakt ist sehrlang [Au -12111
Dichlormethan (Abb. 5). In beiden Strukturen sind
4.3173(7) A, Operator (iii) 1 +x, y, z]- Dieser und
die Goldatome linear koordiniert [3: Nl-Au-Sl
179.85(16), 3a: Nl-Aul-Sl 179.4(5), N2-Au2-S2
178.7(5)°].
Die Gold-Schwefel- und Gold-Stickstoffbin-
dungslängen von 2.2533(16) (Au-Sl, 3), 2.236(5)
derIod-Iod-Kontakt [II -I2IV4.1179(8) Ä, Operator
(iv) 1+jc,y, 1+z] können vermutlich aufPackungs-
effekte zurückgeführt werden, auch wenn ein stabi-
lisierender Einfluß, zusätzlich zu den Wasserstoff-
brücken (s. Tab. 2), nicht ausgeschlossen werden
(Aul-Sl, 3a), 2.265(6) (Au2-S2,3a), 2.053(5) (Au- kann. In 3a werden die beiden unabhängigen Mo-
Nl, 3), 2.017(15) (Aul-NI, 3a) und 2.023(15) Ä
leküle durch Au- I-WechselWirkungen [Aul---I3
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