1848
Helvetica Chimica Acta Vol. 85 (2002)
1.2. 2-Methyl-2-phenylpropanal. In Ab‰nderung zur allgemeinen Vorschrift von Brown and Garg [6] wurde
wie folgt vorgegangen: zu einer Suspension von 5,24 g (0,138 mol) LiAlH4 in 130 ml abs. Et2O wurden unter N2
bei 5 88 12,15 g (0,138 mol) AcOEt getropft und anschliessend 2 h bei 28 ger¸hrt. Hierauf gab man innert 5 min
18,9 g (0,13 mol) 2-Methyl-2-phenylpropannitril hinzu, wobei gegen Ende der Zugabe eine lebhafte Reaktion
einsetzte. Das viskos gewordene Gemisch wurde 1 h bei RT. ger¸hrt und dann vorsichtig mit 400 ml 10% H2SO4
versetzt. Nach ¸blicher Aufarbeitung wurde die org. Substanz destilliert. Ausbeute: 12,7 g (66%) des farblosen
Aldehyds. Sdp. 91 948/12 Torr ([7]: Sdp. 93 978/12 13 Torr). Reinheitsgrad (GC; Apiezon L): 97%. IR
(Film): 1725 (CO). Die Bande bei 2240 des Ausgangsnitrils was im Endprodukt nicht mehr zu beobachten.
1H-NMR (CDCl3): 1,43 (s, 6 H); 7,2 7,4 (5 H); 9,47 (s, 1 H).
1.3. 2,4-Dimethyl-2-phenylpentan-3-ol. Zu 550 ml einer klaren, 0,21m i-PrLi-Lsg. (0,115 mol in Pentan [8]
wurde unter N2 und unter R¸ckfluss eine Lsg. von 14,8 (0,1 mol) 2-Methyl-2-phenylpropanal in 30 ml abs. Et2O
getropft. Das Gemisch wurde 1 h weiter am Sieden gehalten und dann auf Eis gegossen. Nach ¸blicher
Aufarbeitung der org. Phase wurde der R¸ckstand ¸ber die Drehband-Kolonne destilliert: 13,6 g (71%) des
erwarteten, farblosen, GC-reinen Produktes erhalten. Sdp. 127 1288/13 Torr. n2D0 1,5153. IR (Film): 3480
(OÀH). 1H-NMR (CDCl3): 0,72 (d, J 7, 3 H); 0,83 (d, J 7, 3 H); 1,37 (s, 6 H); 1,4 2,0 (br., 2 H); 3,49 (d, J
3, 1 H); 7,1 7,5 (5 H). Die d-Differenz zwischen den beiden 3-Protonen-Dubletten ist lˆsungsmittelabh‰ngig: in
CDCl3 Dd 0,11, in (D6)Benzol Dd 0,03, in (D5)Pyridin Dd 0,07. Ber. f¸r C13H20O (192,30): C 81,20,
H 10,48; gef. C 81,08, H 10,54.
2. 2-([2H3]Methyl)-4-methyl-4-phenyl[1,1,1-2H3]pentan-3-ol ([2H6]-4). 2.1. [1,1,1,3,3,3-2H6]Propan-2-ol. Aus
(D6)Aceton und LiAlH4 nach [9]. Das noch H2O-enthaltende Produkt wurde durch 3 h Kochen ¸ber CaO
getrocknet und anschliessend destilliert: Sdp. 78,58/710 Torr.
2.2. 2-Chloro[1,1,1,3,3,3-2H6]propan. Die Lsg. von 7,25 g (0,11 mol) des H2O-freien, unter 2.1 beschriebenen
Alkohols in 8,7 g (0,11 mol) abs. Pyridin wurde bei 0 58, tropfenweise und unter gutem R¸hren, mit 14,9 g
(0,125 mol) SOCl2 versetzt. Die fest gewordene Mischung wurde noch 1 h auf 508 erw‰rmt. Bei 20 258 begann
das Gemisch unter SO2-Entwicklung zu schmelzen. Das im Verlauf der Reaktion gebildete, deuterierte i-PrCl
wurde abdestilliert und in einer K¸hlfalle (ca. À58) aufgefangen. Das Kondensat wurde mit 30 ml kalter, 15%
K2CO3-Lsg. gewaschen, getrocknet (CaCl2 sicc) und destilliert. Ausbeute: 6,20 g (67%) einer farblosen
Fl¸ssigkeit. Sdp. 32 338/715 Torr ([10]: Sdp. 33 358). n2D0 1,3750 ([10]: nD20 1,3744).
2.3. Verbindung[ 2H6]-4. Die Lsg. von 4 g (54 mmol) 2-Chloro[1,1,1,3,3,3-2H6]propan in 10 ml getrocknetem
Pentan wurde unter N2 zu 2,2 g fein zerschnitten Li-Draht in 90 ml abs. Pentan getropft, das Gemisch 12 h unter
R¸ckfluss gekocht und die Lsg. von nicht umgesetztem Li abgetrennt. Acidimetrisch bestimmte Konzentration
an deuteriertem i-PrLi: 0,35m. Zu 100 ml der soeben hergestellten 0,35m deuteriertes i-PrLi-Lsg. (35 mmol)
tropfte man unter N2 die Lsg. von 3,92 g (36,5 mmol) 2-Methyl-2-phenylpropanal in 25 ml Pentan und erhitzte
anschliessend 15 min unter R¸ckfluss. Das Gemisch wurde auf H2O gegossen, die org. Phase mit H2O
gewaschen und nach dem Trocknen (MgSO4) im RV. eingedampft. Fraktionierte Destillation des R¸ckstandes
1
ergab 4,0 g (76%) der Titelsubstanz. Sdp. 126 1288/13 Torr. IR (Film): 3480 (OÀH), 2210 (CÀD). H-NMR
(CDCl3): 1,35 (s, 6 H); 1,58, 1,74 (br., 2 H); 3,47 (d, J 3, 1 H); 7,1 7,5 (5 H). Laut Spektrum enthielten beide
CD3-Gruppen im Mittel hˆchstens 0,1 Protonen.
3. 2,4-Dimethyl-3-phenylpentan-3-ol. Zu 90 ml 1,0m PhLi-Lˆsung in abs. Et2O (90 mmol) wurde die Lsg.
von 8,4 g (74 mmol) (i-Pr)2CO in 30 ml abs. Et2O getropft. Nach 3 h Kochen unter R¸ckfluss wurde noch ¸ber
Nacht bei RT. ger¸hrt, dann auf Eis gegossen, die org. Phase mit H2O neutral gewaschen, getrocknet (MgSO4)
und eingedampft. Fraktionierte Destillation lieferte 12,1 g (85%) des erwarteten Alkohols. Farblose Fl¸ssigkeit.
Sdp. 83 858/0,7 Torr ([11]: Sdp. 778/1 Torr). n2D0 1,5153 ([11]: n2D0 1,514 1,516). IR (Film): 3590, 3490
1
(OÀH). H-NMR (CDCl3): 0,74 (d, J 7, 6 H); 0,83 (d, J 7, 6 H); 1,59 (s, 1 H, verschwindet bei Zusatz von
D2O); 2,32 (7 Linien, J 7, 2 H); 7,1 7,5 (5 H). Ber. f¸r C13H20O (192,30): C 81,20, H 10,48; gef. C 81,15,
H 10.45.
4. Cyclialkylierungvon 2,4-Dimethyl-2-phenylpentan-3-ol . 4.1. Zu 30 g gut ger¸hrter 96% H2SO4 wurden
bei À2 bis 08 innerhalb 30 min 7,27 g (38 mmol) 2,4-Dimethyl-2-phenylpentan-3-ol (s. 1.3) getropft. Nach 15 h
weiterem R¸hren wurde die org. Phase von der orangegef‰rbten H2SO4 abgetrennt, mit 20 ml H2O versetzt und
das Produkt in 60 ml Et2O aufgenommen. Nach ¸blicher Aufarbeitung wurde das Produkt ¸ber die Drehband-
Kolonne destilliert. Ausbeute: 5,3 g (80%) farbloses trans-2,3-Dihydro-1,1,2,3-tetramethyl-1H-inden. Sdp. 97
988/13 Torr. n2D0 1,5095. Reinheitsgrad (GC): 98%. IR (Film): u.a. 758, 743; Folge von schwachen Banden bei
1650 2000, charakteristisch f¸r ortho-disubstituierte Benzol-Kerne. 1H-NMR (CDCl3): 0,95 (s, 3 H); 1,05
(d, J 7, 3 H); 1,28 (s, 3 H); 1,30 (d, J 7, 3 H); 1,35 1,85 (m, 1 H); 2,71 (dq, Jd 10, Jq 7, 1 H); 7,22 (4 H).
MS: 174 (13, M ), 159 (100, [M À 15] ). Ber. f¸r C13H18 (174,29): C 89,59, H 10,41; gef. C 89,38, H 10,55.